
Diese Einleitung klingt doch sehr vielversprechend, oder nicht? Und ich sage euch, diese Light Novel ist es auch. (Tatsächlich im positiven Sinne).

Dieses
Review ist zum ersten Teil einer siebenteiligen Reihe, die geschrieben
wurde von Eiji Mikage, mit Illustrationen von 413, der seinen Namen zum
zweiten Band hin aber zu Tetsuo änderte. Der Titel „Utsuro no Hako to
Zero no Maria“ lässt sich übrigens mit „Die Leere Box und die Nullte
Maria“ übersetzen.
Diese Light Novel ist, man könnte fast schon
sagen „eine Legende“ unter den Light Novels. Im Westen ist sie sehr
beliebt, man siehe Platz 2 unter Mangas und Platz 1 unter Light Novels
auf MAL (stand: September 2016), umso verwunderlicher ist es, dass es die
Light Novel bisher weder auf Deutsch, ja nicht einmal auf Englisch gibt.
Doch: Das Schicksal meinte es gut mit mir, und die Light Novel erschien
auf Polnisch, und da ich dieser Sprache mächtig bin, konnte ich sie
natürlich auch lesen.
Doch genug dieser Ausschweifungen, ihr wollt ja schließlich meine Meinung hören ;)
(P.S.: Auf baka-tsuki.org findet ihr eine englische Fanübersetzung aller sieben Bände)
Story: Die
Story lässt sich wirklich schwer verpacken, ohne zu viel zu spoilern.
Was ich jedoch mit 100%iger Sicherheit sagen kann, ist das unser
Hauptprotagonist „Kazuki Hoshino“ wie an jedem anderen Tag auch zur
Schule geht, dort hört er jedoch, das in seine Klasse eine neue
Schülerin kommt, was allerdings ziemlich ungewöhnlich ist, da das
Schuljahr ja bereits Ende des Monats zu Ende ist. Doch nicht nur das.
Die neue Schülerin, Aya Otonashi, macht Kazuki eine sehr seltsame
Ansage: „Kazuki Hoshino, ich bin hier um dich zu zerstören. Das ist
bereits der 13.118. Schulwechsel.“
Klingt konfus, ist es auch, und
ohne zu spoilern kommt man hier auch nicht weiter, jeder der das nicht
möchte, sollte also den gesamten nächsten Absatz überspringen.
So
stellte sich nämlich heraus, dass Aya Otonashi in einer Zeitschleife
feststeckt, die verursacht wurde durch eine „leere Box“, ihr seht schon,
daher kommt der Titel. Diese Box ist imstande ihrem Besitzer jeden
erdenklichen Wunsch zu erfüllen, wodurch nun scheinbar eine Zeitschleife
verursacht wurde. Der zweite März wiederholt sich wieder und wieder,
und Aya ist scheinbar die einzige, die dabei ihre Erinnerungen behalten
kann. Doch es kommt schlimmer. Am Morgen des dritten März kommt eine
Person bei einem Autounfall um.
Es geht also schon sehr spannend
zu in diesem Buch, und das weiß der Autor auch genau auszunutzen. So
nutzt er das Medium Buch meiner Meinung nach genau richtig aus, indem er
etwa Personen auftauchen lässt, „deren Gesicht so klar, gleichzeitig
aber auch so verschwommen“ ist, gleiches gilt auch für die Stimme.
Nächster Absatz SPOILERGEFAHR
Außerdem
schafft Eiji Mikage es ziemlich gut die Facetten der Zeitschleife
darzustellen. Jedes der Kapitel besitzt nämlich den Titel xxxxtes Mal,
um auf die Zahl der Wiederholungen zu kommen. Zudem gibt es immer wieder
Kapitel, die aus der Sicht eines anderen Charakters erzählt wird.
Anfangs wird man vollkommen im Dunkeln gelassen, wer es denn sein
könnte, bis sich dann herausstellt, dass man es hier mit dem Besitzer
der Box zu tun hat.
Charaktere: Zwei habt ihr ja bereits kennengelernt.
Kazuki Hoshino und
Aya Otonashi.
Kazuki Hoshino ist
eigentlich unser 08/15 Light Novel Hauptprotagonist, der laut den
offiziellen Beschreibung sehr an seinem alltäglichen Leben hängt. Das
erweckte bei mir den Anschein, dass (Achtung Spoiler vorraus), er die
Zeitschleife aufgrund des Unfalls verursachte, doch er war es nicht.
Außerdem mag er Umaibou (tatsächlich wird das noch wichtig xD)
Aya Otonashi ist ein Charakter, den man wohl eine Tsundere nennen könnte, allerdings
ist sie lediglich durch (Schon wieder Spoiler) die vielen
Wiederholungen emotional ein wenig abgestumpft. Sie ist im Grunde der
springende Punkt dieses Buches, da man einfach nie weiß, was in ihrem
Kopf vorgeht, und man immer wieder neue überraschende Facetten von ihr
kennenlernt, während man versucht, das Mysterium um die Zeitschleife
zu lösen.
Kokone Kirino ist soweit ich das verstehe, so etwas wie die Kindheitsfreundin von Kazuki. Sie verstehen sich gut, deshalb nennt sie ihn auch
Kazu leider nimmt sie in diesem Buch keine größere Stellung ein.
Daiya Oomine ist
ebenso einer von Kazuki’s engeren Freunden. Seine gefärbten Haare, und
die Ohrringe lassen eigentlich darauf schließen, dass er einen
Rowdyhaften Charakter hat, tatsächlich ist er aber äußerst intelligent,
er spielt zwar schon eine größere Rolle als Kokone, doch auch von ihm
erhoffe ich mir in den nächsten Bänden mehr.
Haruaki Usui ist
der beste Freund von Kazu, und er trägt ziemlich zur
Charakterentwicklung von Kazu bei. Er kommt zwar eher selten vor, aber
wenn er vorkommt, zeigt er, wie treu ergeben er seinem Freund ist, dass
es mir fast schon vorkommt, als würde er auf ihn stehen

.
Zu guter Letzt gibt es noch
Kasumi Mogi.
Sie ist Kazuki’s Crush, und leider auch meistens das Opfer des Unfalls
am Morgen des 3. März. Auch sie ist für die Geschichte äußerst wichtig,
auch wenn sie dafür relativ wenig Screentime hat. Man könnte sie auf den
Stereotyp einer Kuudere setzen, jedoch ist sie viel mehr als nur das,
und hat auch eine Geschichte, wie man später erfährt.
Puh, das
waren alle wichtigen Charaktere, die in diesem ersten Band vorkommen.
Ich bin froh, dass Eiji Mikage es geschafft hat von diesen Stereotypen,
die man sonst häufig in Light Novels vorfindet wegzukommen. Auch
verzichtet er auf unnötiges Ecchi, und männlich/weiblich ist relativ
ausgeglichen. Was mir hier jedoch fehlt sind etwa, dass Daiya und Kokone
einen nicht unbedingt wichtigen Platz in der Story einnehmen. Vor allem
bei Daiya finde ich das schade, weil das, was ich von ihm gelesen habe
(in puncto Charakter etc.) ziemlich interessant fand. Kokone nahm schon
eine etwas wichtigere Stellung ein, aber da war es mir dann auch zu
wenig.
Während das erste Drittel noch aus dem von Kazuki geliebten
alltäglichen Leben besteht, konzentriert sich der Rest dieses ersten
Bandes stark auf die beiden Hauptprotagonisten Kazuki und Aya, das Buch
besteht ab der Hälfte fast nur aus Konversationen zwischen den beiden.
Die
Charaktere konnten die Story sehr gut tragen, und hatten auch einen
eigenen Touch, allerdings hätte ich mir von den anderen mehr erwünscht.
Illustrationen: Wenn
ihr meine Black Bullet Reviews gelesen habt, wisst ihr bereits, dass
ich stundenlang über Saki Ukais Zeichnungen sabbern könnte. Gleiches
gilt auch für Tetsuo, den ich gewissermaßen durch diese Novel „entdeckt“
habe.
Die Novel besitzt lediglich Farbillustrationen am Anfang,
und ein paar Kapitelillustrationen zwischendrin. Mich sprachen vor allem
die Farbillustrationen an. Während sie doch eher düster gehalten waren,
fand ich sie trotzdem sehr ansprechend.
Kleiner Minuspunkt jedoch
sind die Characterdesigns. Die Charaktere gehen in die Oberschule, sind
also geschätzt 16 Jahre alt, sehen auf den Illustrationen allerdings zu
kindlich aus. Ich weiß, dass es sich in den darauffolgenden Bänden noch
bessert (vor allem in Band 5, was für ein Bruch), jedoch reicht es mir
hier nicht aus.
Die Schwarzweißillustrationen, die wohl als
Kapitelillustrationen genutzt wurden, sagte mir hingegen sehr zu, vor
allem, da Tetsuo hier oft Uhren im Bild genutzt hatte, so wie die Anzahl
der „Male“ im Bild verstreut hat.
Fazit: Wird
die Novel dem Hype gerecht? Meiner Meinung nach Ja. Ich habe streng
genommen ja leider nur einen Band gelesen, kenne das große ganze also
noch nicht, jedoch bietet der Autor dem Leser hier einen sehr guten
Einstieg in die Geschichte der Serie, vor allem aufgrund der Thematik,
die den Leser auch selbst zum Miträtseln anspornt, und dann mit einer
überraschenden Wendung im letzten Drittel daherkommt. Auch wenn das Ende
dann etwas komplizierter war, fand ich, dass es mich mitgerissen hat,
und ich mich bereits auf die nächsten Bände freue.
Meine Bewertung: | Pluspunkte | Minuspunkte |
Story: A
Charaktere: B
Illustrationen: B+ | +guter Einstieg in die Reihe
+Charakterentwicklung von Kazuki
+hübsche Illustrationen
+perfekte Ausnutzung des Formats „Buch“ | -kindliches Aussehen der Charaktere
-seltenes Auftreten der Nebencharaktere |
Gesamt: A- | Empfehlung: Jeder, der etwas mit Zeitreisen anfangen kann |